Einige Gedanken über das Züchten
Katzen züchten ist nicht
schwer... ...Züchter sein dagegen sehr! Dieser Artikel stammt nicht aus meiner Feder sondern aus einer englisch-sprachigen Newsgroup. Er ist aber sehr treffend und gibt meine Gedanken und Erfahrungen wieder. * * * Wenn man bisher noch
niemals ausgestellt hat, würde ich vorschlagen, besuchen Sie
einige Ausstellungen als Zuschauer, lernen Sie kennen, was es
alles gibt und wie es sich abspielt, danach kaufen Sie eine
Katze, die Sie bei den Kastraten ausstellen können. Züchten und
Ausstellen ist eine sehr teure Angelegenheit. Andererseits werden Sie aufregende Gefühle erfahren: ein neugeborenes Kätzchen in Ihrer Hand zu halten, das Vertrauen Ihrer Kätzin, die Sie während der Geburt neben sich haben möchte, einen Richter den Typ und die Kondition einer Katze aus Ihrer Zucht loben zu hören, den ersten großen Titel für eine Katze aus Ihrer Zucht zu erringen, und, wenn Sie besonderes Glück haben, einen Weltsieger-Titel zu gewinnen. Auf diesem Weg
werden Sie viele Züchter und Aussteller kennenlernen. Einige von
uns werden freundlich sein, andere weniger. Einige werden Ihnen
helfen, andere nicht. Sie werden ein paar gute Freunde finden und
sich ein paar Feinde machen. Es werden Tage kommen, wo Sie gerade
genug Geld haben, um entweder Futter für die Katzen oder Essen für
sich selbst zu kaufen. Es wird Zeiten geben, wo Sie Geld für
Ihren Traumurlaub angespart haben und dann passiert ein Notfall
und das Geld geht stattdessen an den Tierarzt. Von dem Augenblick
an, wo Sie sich dafür entscheiden, Katzen zu züchten, gibt es
nur mehr einen Grundsatz für Sie: DIE KATZEN GEHEN IMMER VOR! Ich möchte hier keine Bücher schreiben, ich hoffe nur, dass zumindest einiges von dem oben Erwähnten für Sie hilfreich ist.
|
Gedanken über das Züchten oder Wie man es macht, ist es falsch!
Hat ein Züchter wenige
Katzen ist er ein Vermehrer, da er immer dieselben Verpaarungen
wiederholt.
|
...und hier nun ein
Auszug aus dem Alltag eines Züchterhaushaltes: Ein ganz normaler Samstag Morgens um halb fünf klingelt der Wecker. Klingelt er mal nicht - auch ein Züchter hat mal Wochenende oder Urlaub - übernehmen die Katzen diesen Dienst. Schließlich kann man ja nicht tatenlos zusehen, wie der Dosenöffner das Öffnen der Dosen verschläft, oder? Tief in Morpheus' Arme gekuschelt - mich am Strand von Tahiti wähnend, Wellen plätschern an den Strand - verspüre ich plötzlich einen mächtigen Drang zum Klo. Der Verursacher dieses drastischen Traumabbruchs ist ein cremefarbenes Pelzchen mit ca. 7kg Speedy drin, welcher mit unschuldigstem Blick und allen 4 Pfoten auf meiner Blase steht. Ich weis das ohne hinzukucken - 4,5 kg Cleo fühlen sich anders an und ergeben nur einen mittelmäßigen Drang. Der Sand, der im Traum ein wenig piekste entpuppt sich als Winnie Puh, die hingebungsvoll schnurrend meine Haut perforiert. Die Wellen, die meine Füße umspielten heißen Flinke-Pfote-Floh die - als Käseliebhaber geoutet - meine Füße wäscht. Ich drehe mich um, wobei die auf meiner Hüfte ruhende Cleo Schlagseite bekommt und meckernd herunter rutscht. Kaum richte ich mich auf um in aller Eile meinem größten Bedürfnis nachzukommen, stürzen sämtliche bepelzten Wohnungsinhaber zwischen meinen Beinen hindurch zur Küche. Fragende Blicke aus 6 paar Augen verfolgen mich, das klägliche Weinen Hunger leidender Katzen dringt an mein Ohr. "Nein, Leute, 2 Minuten müsst ihr noch durchhalten!" Ich wanke in Richtung Keramikabteilung - 24 Pfoten verfolgen mich. Kaum sitze ich auf der Brille, schiebt sich Cleo zwischen meine Knie und kitzelt mit zitterndem Schwänzchen die Unterseite meiner Oberschenkel. Pinkel schneller!! Ich grinse im Gedenken an die vielen "HUUUUUUUCH"'s von Besuchern. Selber schuld, was lassen sie auch die Lokustüre offen.... Wieder auf dem Weg zur Küche stolpere ich über mindestens 2 Felle. Zumeist zuerst über Cleo, die mit einem Affenzahn waghalsige Überholmanöver startet und mich zur Notbremsung zwingt, während red-cat Krümel als U96 auf Schleichfahrt ohne in den Rückspiegel zu kucken die Spur wechselt und mich zu einem mörderischen Ausfallschritt zwingt. Bremsen und Gas geben auf einmal also. Nach diesem Stretching-Programm lande ich dann in der Küche - Dosen öffnen. Während sich von 6 Fellen 2 angewidert ab wenden, stürzt sich der Rest völlig ausgehungert aufs Frühstück. Ich hingegen bin mir einer weiteren Dose auf dem Weg zum hoffnungsvollen Nachwuchs, der inzwischen auf's Klo kann. Den Rand erklimmen, mit den viel zu kurzen Hinterbeinchen rudern, was das Zeug hält, bis FLOPPPP der Bauch über die Kante flutscht. GEHT DOCH!! Sieht köstlich aus - die 10 Minuten muss man sich einfach gönnen. Dafür wird natürlich das NaFu verschmäht. Man haut lieber in's TroFu rein, was eigentlich für Mama ist, welche sich nach der Küchenschlemmerei höchst erfreut auch noch das KinderNaFu reinzwängt. Während dessen bin ich zur morgendlichen Latrinenmission gestartet. Bewaffnet mit Müllbeutel und Schaufel baggere ich mich durch X Klos mit Tonnen von Streu. Schön auffegen hinterher! Endlich, endlich darf auch ich ins Bad. An Arbeitstagen im Schnelldurchlauf, am Wochenende eher in Slow Motion. Natürlich bin ich auch hier nicht allein. Floh findet den Wasserstrahl klasse, Winnie Puh sitzt neben dem Waschbecken und starrt in den Spiegel. Ich warte auf den Tag, wo sie mich um den Wimpernroller bittet. Ungefähr in der Halbzeit vom Zähne putzen kriegt sich Cleo mit den Gören hinten in die Haare. Also schäumend mit der Bürste im Hals den Weg angetreten, nachsehen was los ist, die auf Krawall gebürstete Dame unter den Arm klemmen und mitnehmen. Im Schlafzimmer stelle ich dann fest, dass irgendwer vorgearbeitet hat. Ich brauche nicht mehr in der Schublade nach den Socken wühlen - sie liegen hübsch verteilt auf dem Boden. Alle. Die Wühlmaus hat also wieder zugeschlagen und ich darf den Kram aufräumen. Währenddessen ist im Kinderzimmer das TroFu-Verteilprogramm angelaufen. 20 kurze Beinchen arbeiten fieberhaft daran, auch noch den letzten Krümel über den Rand auf den Boden zu schieben. Aus der Hängehöhle am Kratzbaum tropft es. Irgendeiner hat sich verspielt und es nicht mehr bis zum Klo geschafft. In Aktion treten: Staubsauger (der treibt die Brut mit seinem Gebrüll in den schützenden Bettkasten), eine Rolle Zewa und der Wischmop. Gegen 11 Uhr ist die Bude dann wieder einigermaßen bewohnbar. Während ich den Staubsauger in die Kammer räume spielt der Wind mit einer einsamen "Wollmaus" und treibt sie Richtung Küchenbalkon. Na bitte - manches erledigt sich von selbst. Ob sich der Nachbar über das Geschenk wohl freut? Ich stopfe sämtlichen Müll in meinen Hackenporsche und mache mich auf zum Einkaufen. Der Müllcontainer unten ist natürlich - wie immer - gerammelt voll. Wie ein Dieb spähe ich umher - keiner zu sehen. Also schnell daneben gestellt und hurtig die Hacken in den Teer gehauen. Aus den Augenwinkeln bemerke ich eine Bewegung. Aha - unsere Else Kling spioniert also mal wieder. Hoffentlich hat sie meine ruchlose Müllentsorgung nicht mitgekriegt! Circa 3 Stunden und 5 Geschäfte (Aldi, Spar, Futterhaus, Apotheke, Lidl) plus Wochenmarkt später zerre ich den zentnerschweren Hackenporsche in Richtung Heimat. Ich werde dringend erwartet und alle wollen beim auspacken helfen. Nun klingelt das Telefon. Kann mir mal einer sagen, wo das Mistding abgeblieben ist!?!? Ah ja - im Kinderzimmer. Dort muss in den letzten Stunden die Schlacht am little Big Horn aufgeführt worden sein. 2 der Gören versuchen mir bei der anstehenden Renovierung zu helfen und pulen schon mal die Tapeten von der Wand, die restlichen 3 schlafen erschöpft. Das Telefon am Ohr trete ich den Rückmarsch zur Küche an. Auf halbem Weg trabt mir Winnie über den Weg - mit Gefolge. Stolz hat sie ihr schönes Köpfchen erhoben. Eine Etage tiefer, im Mäulchen, trägt sie eine Tüte mit ca. 250 Gramm Tartar. Geklaut aus dem Hackenporsche.... Nix wie hinterher, das Beefhack retten. Blanke Enttäuschung macht sich auf den Gesichtern meiner Katzenfelle breit. Ich betrachte nun die unter Mühen gerettete Türe und stelle fest: angenagt, krallenlochverziert. Was soll's? Dann fällt eben die Dosennahrung für die Katzen weg. Meine leckere Hackpfanne hat sich somit auch erledigt. Seufzend verteile ich das Hack und kippe eine Büchse Suppe für mich in den Topf. Geht ja auch mal. Nun fallen ein paar Waschladungen an und auch das Katzenkino (Aquarium) bedarf mal wieder einer Reinigung. Während ich bis zu den Ellenbogen im Wasser plansche, kriegt mein Sofalöwenrudel seine tollen 5 Minuten. Quer durch die Bude, auf den Balkon, auf die Brüstung. Darauf hin kippt eines von den zwei Kräutergärtchen im Kasten erst in Ohnmacht und dann von der Bank. Während sich die feuchte Blumenerde malerisch auf den Balkonboden ergießt, verlässt das Rudel in wilder Flucht den Ort des Geschehens. Unter Mitnahme einer nicht unerheblichen Menge nasser Erde, versteht sich. Gibt übrigens ein schickes Muster auf hellem Laminat. Nun also zuerst das Grünzeug wieder beleben und dann wieder mal zu Sauger und Wischmop gegriffen. Hilft einem ja keiner. Schließlich gibts ja morgen Besuch für die Kitten, und da möchte Züchter ja einen guten Eindruck hinterlassen. Gegen 18 Uhr plumpse ich völlig fertig aufs Sofa. Sonntag früh gehts weiter - ab 9 Uhr wird nochmals durchgeputzt, sehe ich doch jetzt schon wieder Streukrümel, Fellflusen und - VERDAMMT!!!! - irgend so ein Ferkel hat sich unter dem Tisch das Abendessen nochmals durch den Kopf gehen lassen. Auf dem Weg zur Haushaltsrolle überlege ich: Wie schaff ich das eigentlich, wenn ich arbeite???
|